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Benni startet in die erste Seillänge
Benni startet in die erste Seillänge
Schöner Start, M6
Schöner Start, M6
Benni in der 3. Länge M9, clean und on sight - Pic: Klaus Kranebitter
Benni in der 3. Länge M9, clean und on sight - Pic: Klaus Kranebitter
Auf gehts, Zähne zeigen und hinein in die Crux - Pic: Klaus Kranebitter
Auf gehts, Zähne zeigen und hinein in die Crux - Pic: Klaus Kranebitter
Standplatzidylle in Senza piombo - Pic: Benni Purner
Standplatzidylle in Senza piombo - Pic: Benni Purner
Crux M10, clean - Pic: Klaus Kranebitter
Crux M10, clean - Pic: Klaus Kranebitter
Jede Menge Cams sind notwendig - Pic: Klaus Kranebitter
Jede Menge Cams sind notwendig - Pic: Klaus Kranebitter
Ausgepowert und zufrieden steigen wir ab - Pic: Klaus Kranebitter
Ausgepowert und zufrieden steigen wir ab - Pic: Klaus Kranebitter
Topo Senza piombo
Topo Senza piombo
31.01.13

Senza piombo M10, clean

Ein lang ersehnter Traum geht in Erfüllung...

Senza piombo M10, clean - Pic: Klaus Kranebitter
Senza piombo M10, clean - Pic: Klaus Kranebitter

Nach einem eher schwerlich anklingenden Eiswinter, kamen Benni und ich im Laufe des Jänners langsam in Form. Wir kletterten einige schöne Eis- und Mixedlinien im Südtiroler Langental bei Wolkenstein. Auffällig dabei war schon, dass wir verstärkt versuchten, in den Mixedlängen auf die Verwendung von Eisenmaterial wie Haken oder Bolts zu verzichten. Eine Route an der Grenze unserer Möglichkeiten mit absolut natürlichen Sicherungsmitteln zu klettern, geisterte schon einige Zeit in unseren Köpfen herum. In „Senza piombo“, zufällig nur 15 Minuten von „Illuminati“ entfernt, fanden wir die nahezu perfekten Möglichkeiten dafür. Am 27. Jänner starteten Benni und ich, nichtsahnend was uns erwarten würde, in die erste Seillänge. Eine mit bizarren Eisstrukturen sehr schöne M6. Die zweite Länge führt im fünften Eisgrad auf ein Band. Abrupt ändert sich ab dort der Charakter der Route. Eine stark überhängende Felswand mit relativ wenig Struktur schien für uns das Ende der cleanen Kletterei zu sein. Doch nach einem schier endlosen Kampf kletterte er die dritte Seillänge im Grad M9 clean, on sight – einfach genial! Nun war ich an der Reihe, die Route, wenn möglich weiterhin ohne Eisen zum Eisvorhang zu bringen. Die Felsstrukturen wurden weniger, dafür die Wand noch steiler – eine ernüchternde Kombination. Nach zwei Stürzen, an dem sich abwechselnd jeweils einer meiner zwei gelegten Cam’s aus dem seichten Riss verabschiedeten, waren meine Nerven am Ende. In technischer Kletterei versuchte ich irgendwie zum Zapfen zu gelangen und studierte dabei die Bewegungen und Placements für das nächste Mal. Nach einem dringend notwendigen Rasttag war es dann soweit. Der Wecker läutete um 4:15, doch ich war schon kurz davor hellwach. Mein Fokus war ganz bei der Route. Danach lief alles so, wie wenn ein Film abgespult wurde. Die Kletterei forderte alles von mir, doch ich konnte kontrolliert bis zum Top klettern. Auf Grund der enormen Wärme an diesem Tag, war die Abschlusseillänge im Eis eher gruselig, aber Benni ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir erfüllten uns mit „Senza piombo“, der vermutlich ersten clean gekletterten M10, einen über einige Jahre ersehnten Traum. All das Training und die Kletterei in harten Mixedrouten waren wie eine Art Vorbereitung für diesen Tag, um unsere erlernten Fähigkeiten auf einen Punkt zu konzentrieren.

© 2020 Mag. Albert Leichtfried - Meteorologe - Bergführer - Extremkletterer
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